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Wahlprogramm 2022

Wahlprogramm der Liberalen Hochschulgruppe Bonn 2022

Zur Corona-Situation

„Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst.“ – Abraham Lincoln

Die gegenwärtige pandemische Lage stellt uns alle vor Herausforderungen. Für uns ist jedoch klar: Die Studierenden haben sich bisher vorbildlich verhalten. Sie haben sich eingeschränkt, Online-Lehre hingenommen, monatelang ihre Kommilitonen nicht gesehen und diese schönste, freieste Zeit des Lebens nicht genossen. Sie haben aus Rücksicht auf ihre Mitmenschen sehr viel in Kauf genommen. Überdies sind wir Bonner Studierende mit einer Impfquote von über 94% Vorreiter (laut Univerwaltung). Unter diesen Umständen ist für uns klar: Die Studierenden dürfen nicht als Fußabtreter oder Bauernopfer einer Coronapolitik dienen, die sich nur auf symbolische Akte anstatt auf Pandemiebekämpfung versteift. Die Studierenden brauchen eine bessere Lobby und starke Stimme in der Öffentlichen Wahrnehmung, um dies zu verhindern. Daher gilt für uns der oberste Leitsatz: Nie wieder darf es einen Lockdown der Uni geben – nicht Bonn noch sonstwo! Deshalb wollen wir erreichen, dass:

  • Bibliotheken/ Lernräume müssen weiter offen gehalten werden
  • Vorlesungen, Übungen und Seminare müssen (wenn nötig, auch unter Auflagen) weiter in Präsenz angeboten werden
  • Das Impfangebot insbesondere, aber nicht ausschließlich, von Booster-Impfungen für Studierende muss ausgebaut werden
  • Für maximale Flexibilität wollen wir an allen Fakultäten hybride Veranstaltungen ermöglichen – auch nach der Pandemie

Für ein flexibleres Studium

„Die akademische Freiheit ist die Freiheit, so viel lernen zu dürfen, wie man nur will.“ – Rudolf Virchow  

Wir alle lernen und arbeiten auf unterschiedliche Arten und Weisen und zu verschiedenen Zeiten. Deswegen müssen wir das Studium an unserer Uni so flexibel und individuell gestalten wie nur möglich. Das können wir mit einigen praktischen Maßnahmen erreichen:

  • Prüfungsabmeldung bis zum Prüfungstag
  • Mehr Abstellmöglichkeiten und Pumpstationen für Fahrräder
  • 24-Stunden offene Bibliothek und freier Zugang zu gerade unbesetzten Uni-Räumen zum Lernen und Arbeiten (Verlängerung der Öffnungszeiten)
  • Schaffen von Arbeitsgruppen-Räumen, die für Gruppenarbeit reserviert sind (und so die anderen lernenden Studierenden nicht stören) – Antrag eingereicht
  • Eine Unicard für den Studierendenausweis, die Mensakarte, den Bibausweis und die Kopierkarte – vor allem im Hinblick auf die neu eingeführte 2G-Nachweis-Karte, die gezeigt hat, dass eine Umsetzung möglich ist
  • Zulassung von privaten Gastronomieanbietern an der Uni, damit auch außerhalb der Öffnungszeiten der Mensen für Verpflegung gesorgt ist
  • Steckdosen an den Plätzen in den Hörsälen – Antrag eingereicht
  • Hausarbeiten sollten in Zukunft auch nur digital abgegeben werden können
  • Streaming und Aufzeichnung von Vorlesungen, sodass Du entscheiden kannst, wann und wo Du sie Dir anschaust – mit der Möglichkeit Rückfragen zu stellen, und ohne Teilnehmerbegrenzung
  • Veröffentlichung von Lehrevaluationen
  • Verstärkte Ausbildung der Lehrkräfte zu Datenschutz und digitalen Möglichkeiten (Umfragen, Lehrmittel, etc.)

Für eine Verbesserung der Wohnheimssituation

„Zeig mir wie du wohnst, und ich sage dir, worauf du Wert legst.“ – Carl Peter Fröhling

Schon jetzt gibt es zu wenig Wohnheime in Bonn, eine Entspannung der Lage ist trotz Corona nicht eingetreten, und in den Wohnheimen die noch bestehen sind die Wohnverhältnisse oft im besten Fall wie vor 50 Jahren, im schlechtesten Fall schlicht unwürdig. Deshalb fordern wir nicht nur neue Wohnheime zu bauen, sondern auch die Alten in Stand zu setzen und auch die Sicherheit in und um die Wohnheime mehr in den Blick zu nehmen:

  • Einrichtung von mehr Studierendenwohnheimen dort, wo Leerraum besteht, etwa in Bad Godesberg
  • Verbesserung der Ausstattung und Modernisierung älterer Wohnheime
  • Verbesserung der Sicherheit, besonders bei den Wohnheimen in Tannenbusch

Renovierung des Hauptgebäudes? Nicht zu unseren Lasten!

Ab nächstem Jahr soll ein Rahmenplan erstellt werden, die Universität rechnet jedoch bereits jetzt mit Arbeiten von mindestens (!) 10-15 Jahren um das gesamte Hauptgebäude zu renovieren. Dies wird weitreichende Folgen auf den Studienbetrieb haben, und mehrere Generationen von Studierenden werden nicht auf die Räumlichkeiten, Bibliotheken und Infrastruktur des Hauptgebäudes zugreifen können. Wir fordern daher:

  • Sicherstellung von guten Veranstaltungsräumen (im Hauptgebäude)
  • Sicherstellung von moderner Ausstattung in den neuen Gebäuden
  • klare Kommunikation von Seiten der Uni
  • gute Anschlüsse der Ausweichräumlichkeiten an den ÖPNV
  • bei Umbau zu Campus Pro: Miteinbeziehung der Studentenschaft
  • Mensaangebot verbessern und für ein breiteres Essensangebot sorgen
  • Weiterleitung der Emails von den Universitären auf Private Mailaccounts weiter ermöglichen

Für euch vor Ort – Unsere Forderungen für die Fakultäten

Um die Situation auch in den jeweiligen Fakultäten vor Ort zu verbessern, haben wir einige unserer wichtigsten Forderungen die die jeweiligen Bereiche betreffen aufgeschlüsselt und sortiert.

Juridicum (Jura, VWL):

Jura

  • Rechtswissenschaftliches Seminar auch am Sonntag öffnen 
  • Renovierung der Toiletten im Juridicum
  • Erhöhung des Essangebots im Juri§hop sowie Verlängerung der Öffnungszeiten
  • Sicheres Angebot von AG-Plätzen

VWL

  • frühere Bekanntgabe der Klausurtermine und des Klausurablaufes
  • Sicherstellung von kürzeren Korrekturzeiten vor der 2. Klausurphase
  • Bei Videovorlesungen sollen zusätzlich Fragestunden ermöglicht werden
  • Modernisierung der Einrichtung der kleineren Hörsäle und Seminarräume
  • Öffnungszeiten des Staatswissenschaftlichen Seminars verlängern 

Poppelsdorf (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultäten)

  • Räumlichkeiten der Physiker in Stand setzen
  • Mehr Steckdosen in den Hörsälen
  • Möglichkeit schaffen, bei allen Online-Veranstaltungen Live Rückfragen zu stellen
  • Verbesserung der Toilettensituation für Bachelorstudenten in den Tutorienräumen
  • Hybridlösungen ermöglichen – Räume schaffen, um Vorlesungen online zu verfolgen

Hauptgebäude (Philosophische Fakultät)

  • Für eine gute Ausstattung und längere Öffnungszeiten der Bibliotheken
  • Sicherstellung von guten Ausweichmöglichkeiten in Hinblick auf die Sanierung des Hauptgebäudes
  • Ersatzangebot für das geschlossene Uni-Cafe schaffen
  • Wir möchten eine Verkürzung der Korrekturzeiten ermöglichen, besonders bei Hausarbeiten und Leistungen, die für weitere Module Voraussetzung sind

Venusberg (Medizin)

  • Organisation der Lehre verbessern
  • Für einen besseren Anschluss des Venusbergs an den ÖPNV

Agrarwissenschaftliche Fakultät

  • Präsenzveranstaltungen wieder ermöglichen

Lehramt / Zentrum für Lehrerbildung

  • bessere Einbeziehung/ Informationsfluss durch die Prüfungsämter/ Fakultäten

Ein AStA für alle, nicht für Extremisten

Der AStA bietet viele sinnvolle Services und Beratung an. Gleichzeitig diente er aber in den letzten Jahren viel zu oft als Vehikel für extremistische Ideologien, die sich nicht für konkrete Verbesserungen an unserer Uni einsetzen, sondern das System stürzen wollen. Der AStA verfügt jedes Jahr über rund 800.000 Euro, die wir Studierende zahlen – hinzu kommen diverse weitere Einnahmen und Zuschüsse. Mit diesem Geld muss verantwortungsvollumgegangen werden, und es muss für unsere Belange eingesetzt werden. Wir finden außerdem: Niemand soll dazu genötigt werden, linksradikale und antidemokratische Fantasien zu finanzieren. Deshalb fordern wir:

  • Senkung des AstA-Beitrags auf mindestens unter 10 Euro
  • Keine Verschwendung oder Missbrauch studentischer Gelder, saubere und transparente Buchführungen!
  • Wir möchten die Studentischen Gelder dort ausgeben, wo Sie gebraucht werden – beispielsweise um Studierende bei der Anschaffung von Digitalen Programmen und Lizenzen zu unterstützen
  • Sofortiger Stopp der Finanzierung von und Zusammenarbeit mit extremistischen Gruppen; keine Propagierung extremistischer Weltbilder auf Veranstaltungen des AstA
  • Abbildung der Meinungsvielfalt in den vom AStA organisierten Veranstaltungen
  • Möglichst papierlose Verwaltung des AStAs
  • Ausbau sinnvoller Angebote, wie bonnFM, der Bafög-Beratung oder dem Hochschulsport
  • Sicherstellung der persönlichen Sprechstunden der psychlogischen Beratungsstelle (während Corona nur per Mail)
  • Austritt aus dem teils extremistischen „freien zusammenschluss von student*innenschaften“ (fzs)
  • Livestream von Studierendenparlaments- und Gesamt-AStA-Sitzungen